Propstei Lübeck Kirchengemeinde Marli-Brandenbaum stellt Gebäudekonzept vor

Pastor Arne Kutsche (vorn links) und Hagen Sommerfeldt, Vorsitzender des Kirchengemeinderats, haben zusammen mit den KGR-Mitgliedern das Gebäudekonzept für Marli-Brandenbaum in Lübeck erarbeitet. Copyright: Bastian Modrow

Lübeck. Die Kirchengemeinde Marli-Brandenbaum hat in der ersten Novemberwoche 2025 insgesamt 6.900 Gemeindemitglieder über ihr geplantes Gebäudekonzept informiert. In einem ausführlichen Infobrief lädt der Kirchengemeinderat zu drei Gemeindeversammlungen ein, um die Pläne für die Zukunft der Kirchengemeinde im Lübecker Osten vorzustellen.

Hintergrund: Synode fordert Anpassung

Bereits vor mehr als zehn Jahren hat die Synode des Kirchenkreises als höchstes kirchliches Gremium in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg alle Kirchengemeinden aufgefordert, Gebäudekonzepte zu entwickeln. Der Grund: Berechnungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehen bis 2060 von einer Halbierung der Mitgliederzahlen im Vergleich zu 2017 aus – eine Entwicklung, die auch die Gemeinde Marli-Brandenbaum betrifft.

"Die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge, der demographische Wandel und auch Kirchenaustritte reduzieren die finanziellen Möglichkeiten erheblich", erklärt Hagen Sommerfeldt, Vorsitzender des Kirchengemeinderats. Gleichzeitig stellen der Erhalt der Gebäudesubstanz und die notwendige energetische Sanierung die Gemeinde vor große Herausforderungen.

Intensiver Entwicklungsprozess seit der Fusion 2022

Seit der Fusion im Jahr 2022 hat sich der Kirchengemeinderat intensiv mit dem Thema Gebäude auseinandergesetzt. Im Mai 2024 kam das Gremium zu einer Klausurtagung zusammen, um ein tragfähiges Zukunftskonzept zu entwickeln. Entscheidende Faktoren waren dabei die Nutzungszahlen, der Investitionsbedarf, die Lage, der Zustand der Bausubstanz und die Eigentumsverhältnisse.

"Uns als Kirchengemeinderat verbindet dabei das gemeinsame Ziel, dass unser Gemeindeleben auch zukünftig bunt, vielfältig, lebendig und einladend bleiben kann", betont Sommerfeldt. Der Kirchengemeinderat hat den Zukunftsplan einstimmig beschlossen.

Kernpunkte des Gebäudekonzepts

Der Grundsatzbeschluss sieht vor, die gemeindliche Arbeit zukünftig am Standort St. Philippus zu konzentrieren und dort für die Gesamtgemeinde weiterzuentwickeln. In einem ersten Schritt trennt sich die Gemeinde von der Auferstehungs- und der St. Thomas-Kirche als reguläre Predigtstätten. Künftig wird an jedem Sonntag sowie zu den großen Festen verlässlich Gottesdienst in der St. Philippus-Kirche gefeiert.

Für die Auferstehungskirche verfolgt die Gemeinde langfristig die Perspektive, den bisherigen Kirchraum in die Kindertagesstätte zu integrieren und die Kitas St. Thomas und Auferstehung an diesem Ort zusammenzuführen. Der Rundbau wird bereits zu einem kirchlichen Zentrum für Jugendliche weiterentwickelt. Am Standort St. Thomas plant die Gemeinde, sich perspektivisch von allen Gebäuden einschließlich der Kirche zu trennen oder diese einer anderen Nutzung zuzuführen.

In einer Übergangszeit werden in den beiden anderen Kirchen an großen Fest- und Feiertagen wie Heiligabend weiterhin Gottesdienste gefeiert. Auch für Kasualgottesdienste wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen stehen zunächst alle drei Kirchen zur Verfügung.

Gemeindeversammlungen im November

Der Kirchengemeinderat Marli-Brandenbaum lädt alle Gemeindemitglieder zu den Informationsveranstaltungen ein. Die Gemeindeversammlungen finden am 18. November 2025 ab 19 Uhr in der St. Philippus-Kirche, am 19. November ab 18 Uhr in der Auferstehungskirche und am 20. November ab 18 Uhr in der St. Thomas-Kirche statt. Neben den Mitgliedern des Kirchengemeinderats werden auch Mitarbeitende der Kirchenkreis-Verwaltung anwesend sein. Am 18. November nimmt zudem Pröpstin Petra Kallies an der Versammlung teil.

"Es gibt noch keinen konkreten Zeitplan, bis wann das Gebäudekonzept umgesetzt wird", sagt Pastor Arne Kutsche. "Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt."